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Landau II übersteht turbulenten Mannschaftskampf in Bingen
Die Sonne lacht, das Laub funkelt farbenfroh, junger Wein wird kredenzt – in der Südpfalz lässt es sich im Oktober leben. Welcher Reiz darin besteht, sich an einem goldenen Oktoberwochenende frühmorgens je zu viert in zwei Autos zu pressen und der Südpfalz zu entfliehen, um nach mehr als zweistündiger Fahrt gen Norden stundenlang in einem geschlossenen Raum ohne Sonne, Laub und Wein über (zu) schweren Entscheidungen zu brüten, wird man Nicht-Schachspielern wohl nie vermitteln können. Jedenfalls absolvierte die Landauer Zwoote am 27. Oktober ihr Auswärtsspiel im regnerischen Bingen. Es wurde eine erbitterte Schlacht, in der nach sechseinhalbstündigem Kampf sogar eine unschuldige Glastür beinahe zu Bruch ging. Doch der Reihe nach!
Nicht mit der allerstärksten, aber doch einer passablen Aufstellung (ø 2008) reiste Landau II zum SK Bingen (ø 1973), der mit einem Sieg gegen Neustadt und einer knappen Niederlage gegen das Spitzenteam aus Kaiserslautern nicht übel in die Saison gestartet war. Man war vor den jungen und nicht mehr ganz so jungen Talenten an den ersten Brettern gewarnt, sah insgesamt aber durchaus Chancen auf einen Auswärtssieg. Und es begann zudem mit einer sehr erfreulichen Überraschung an Brett 4:
Mit insgesamt 13 Kindern und Jugendlichen war der Schachklub Landau heuer beim fünften Jugend-Grand-Prix in Neustadt am Start. Knapp am Treppchen vorbei schrammte dabei Chuyu Yuan im ABC-Turnier, indem er leider in der letzten Runde die entscheidende Partie verlor.
Die Ergebnisse und die Gesamtwertung ist hier zu finden.
Mit einer irgendwie verdienten 3-5 Niederlage gegen den SC Heimbach-Weis/Neuwied sortiert sich die erste Mannschaft erst einmal im Verfolgerfeld der überraschend stark aufspielenden SF Heidesheim ein. Den kurzfristig krankheitsbedingt ausgefallenen Torsten Lang ersetzte Adrian Karpa vorzüglich. Er lieferte die einzige Gewinnpartie an diesem trostlosen Nachmittag. Karl Muranyi, Henning Silber, Yannick Leuranguer und Jochen Bruch steuerten ein Remis bei. Nächster Gegner der Ersten ist am 24.11. der Tabellenletzte SK Altenkirchen. Hier wird sich die weiteste vorstellbare Anreise ans andere Ende von Rheinland-Pfalz hoffentlich lohnen...
Routiniers retten Landau II einen Mannschaftspunkt gegen Neustadt
Nach dem überraschend knappen Auftaktsieg gegen Lambsheim galt es für die Zwoote im ersten echten Heimspiel der Saison am 6. Oktober gegen die Lokalrivalen aus Neustadt zu bestehen. Schon bei der Aufstellung traten allerdings ein paar Schwierigkeiten auf, da das lange Wochenende natürlich zu Besuchen bei Familie und Freunden genutzt werden wollte. Nach zum Teil flammenden Appellen im Mannschaftschat fanden sich dann aber doch acht Mannen (ø 2006) zusammen, die sich den ebenfalls nicht in Bestbesetzung angetretenen Gästen aus dem Norden (ø 1889) entgegenstellten.
Schach ist nicht primär ein Outdoor-Sport, doch wirkte sich das triste Wetter (Regen, Regen, Regen!) insofern auf das Duell aus, als sich kaum Landauer Kiebitze aus dem Haus und in die IGS wagten. Als sich dann gegen 15:30 Uhr die ersten Unterstützer einfanden, war die Lage bereits ebenso trist wie das Wetter: Nicht mehr als vier Remisen standen zu Buche – zum Teil gegen wertungsschwächere Gegner, zum Teil ohne großen Kampf – und zu allem Überfluss hatte der angeschlagene Jungspund Joshua Wolfer (1934) an Brett 5 gegen Wolfgang Dinchner (1831) gar verloren. Spielstand somit 2:3.
Doch an den verbliebenen drei Brettern saß die Hoffnung Landaus in Form der geballten Erfahrung von FM Rolf Bernhardt (2137), Gerhard Silber (2153) und Manfred Mühlan (2053): Dreimal kahles Haupt, dreimal silbernes Resthaar, dreimal unbändiger Kampfeswille. Dabei hatte Rolf an Brett 1 gegen den Neu-Neustädter Tim Walther (2010) insofern eine leichte Aufgabe, als mit Springer und Läufer gegen Turm bei 4:1 Bauern nichts mehr anbrennen sollte. Ruhig und besonnen verbesserte Rolf denn auch seine Figurenkoordination und schob mit einem Hauch Sadismus Bauer um Bauer Richtung Umwandlungsfeld, so dass sich König und Turm des Gegners arg überfordert fühlten. Ein kleines spannungssteigerndes Element baute der Altmeister aber noch ein (Schwarz am Zug):