Nach dem letztjährigen Pokal-Coup bei dem man erst im Achtel-Finale in Aue knapp gegen den SK Kirchweyhe ausgeschieden war, sollte es auch in diesem Jahr wieder eine schöne Reise im Deutschen Mannschaftspokal werden. Die Auslosung bescherte mit dem Ausrichter SC Altstadt München einen attraktiven Zielort. Neben dem Ausrichter waren noch die TG Biberach bei Ulm, sowie Bundesliga-Spitzenreiter SC Viernheim angereist und im Vor-Ort-Lostopf dabei.
Bedingt durch einige krankheits- bzw. berufsbedingte Absagen reisten wir mit FM Jochen Bruch, Matthias Lang, Daniel Kuhn und Rainer Hornberger-Wissing im neuen feinen Schachklub-Hoodie zwar nicht mit der stärksten, aber durchaus mit einer schlagfertigen Truppe an. Die Auslosung eine Stunde vor Spielbeginn ergab eine Partie auf Augenhöhe: SC Altstadt München - SK Landau.
Rainer hatte sich zwar die Großmeistertruppe aus Viernheim gewünscht, aber was solls... vielleicht ja am Sonntag.
Und los gings:
Matthias wählte an Brett 1 mit den weißen Steinen seinen gewohnten Aufbau, vermischte allerdings zwei Pläne miteinander, was niemals gut ist. Stellung schwierig, aber Fuddelkönig Matthias hat bestimmt noch einen Pfeil im Köcher?!
Jochen hatte seinen geliebten Sizilianer auf dem Brett. Sah nach viel Theorie aus, in der Weiß am Königsflügel aufrückt und Jochen die Mitte kontrolliert. Da kann alles passieren.
Daniel geriet an Brett 3 mit Schwarz schon in der Eröffnung in eine irgendwie merkwürdige und passive Stellung. Spielt man lieber mit Weiß, aber gewisse Ressourcen waren da.
Rainer packte seine neue d4-Variante aus und stand nach der Eröffnung gefühlt riesig, wenngleich die schwarze Stellung nicht direkt zu knacken schien. Aber langsam knackt der Nussknacker...
In Richtung erster Zeitnot ging bei Daniel der erste Bauer hops, allerdings sollte im Damenendspiel vielleicht noch was gehen. Jochen bekam Probleme mit einem einlaufenden h-Freibauern, der mit einem geschickten Damenopfer weißerseits zu Materialvorteil und dem 1-0 für München durchgejodelt wurde. Rainer hatte mittlerweile die Qualität geopfert und stand glatt auf Gewinn. Matthias setzte sein beliebtes Fuddelpferd ein und gewann im Endspiel einen Bauern.
Daniel gelang es schließlich durch Eindringen seiner Dame in die offene Königsstellung zu remisieren, Matthias mühte sich redlich seine Stellung Zug um Zug zu verbessern, hatte allerdings Probleme die Bauern auf dem Brett zu halten. Rainer hatte mittlerweile den sicheren Gewinn ausgelassen, aber noch einen starken Freibauern auf f7 platziert. Könnte zum Remis reichen...
Es kam jedoch, wie es immer kommt, wenn es mal nicht läuft: Matthias Gegner fand immer den richtigen Zug und konnte schließlich den letzten Bauern greifen, womit das Remis am Spitzenbrett feststand. Auch Rainer konnte das Endspiel leider nicht mehr halten und verlor diese eigentlich gefühlt gewonnene Partie noch.
Somit stand am Ende ein irgendwie bitteres 1-3 und das Pokal-Aus in der Zwischenrunde in München.
Egal. Das Essen samt Bier im Wirtshaus "Zum Gustl" war sensationell und das Deutsche Museum am freien Sonntag eine Reise wert. Wir freuen uns aufs nächste Jahr!